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Kryptische Landschaft

Das Gemälde „Kryptische Landschaft“ , 160 x 260 cm, ist aktuell mein größtes Bild in Mischtechnik auf Leinwand, das ich in den Winter- und Frühlingsmonaten Februar/März begonnen  und in den Sommermonaten August und September 2022 fertiggestellt habe. Über Experimente mit Cyanblau und Variationen von Gelb-Tönen bin ich im Laufe des Prozesses durch Mischungen und Überlagerungen der Farbe zu neuen Formklängen und Bildinhalten gekommen.

Gebirgige Blüten

Abgeleitet von der Form bizarrer Bergspitzen entstanden erstmalig in den Wintermonaten 2021 diese großen Blütenstücke, jedes eine unverwechselbare Urform.
Kryptisch wirken diese Blütenköpfe durch ihre kelchförmige Tiefe und durch ihre übersetzte Form, experimentelle Farbigkeit und Dynamik.
Diese furiosen Archetypen sind auf 650 Gramm handgeschöpftem Bütten im Format ca. 74 x 55 cm gemalt.

Lichtspuren (2019)

In der dunklen Jahreszeit, den langen Nächten und Dämmerstunden, fühle ich den Drang, Tertiärfarben aufzugreifen. Gebrannte Siena, Umbra und Indigo lassen sich in der Überlagerung zu einem samtigen Schwarz mischen. Komplementär entsteht automatisch ein Nachbild, das lebendige Weiß. Also wasche ich an bestimmten Stellen meiner Bilder das Dunkel wieder aus – kein einfacher Prozess, der extremen Verdichtung Helligkeit abzuringen. Leuchtende Lichter mitten im Dunkel erzeugen auf der Leinwand magischen Glanz. Diese Lichtspuren bewegen sich schwebend durch den Bildraum. Beim genauen Hinsehen kommen sie aus der Tiefe direkt auf den Betrachter zu. Die Innenraumwirkung erschließt sich nach und nach dem Auge. Starke Kontraste scheinen sich zu versöhnen, Unbewusstes klärt sich.

Papierarbeiten: Florale Blätter (2019)

Ich habe im Januar 2019 angefangen, mich mit den Winterfarben zu beschäftigen und die Arbeiten im Februar und März fortgeführt.
Die Grundfarbe, die sich durch alle Papierarbeiten zieht, ist das helle Gletscherblau.
Außerdem zeigen sich Eisweiß, gefrostetes Indigo mit Nebelgrau, Blassrosa mit Tiefbraun und kleinen Neontupfern.

Dabei leime ich von mir patinierte Feinpapiere ein und ergänze sie mit Aquarellstiften und Gouachefarben.
Es sind Winterbilder mit der Thematik des Morbiden – vertrocknet und verfärbelt, aber auch die ersten Frühlingsfarben mit Gelb, Grünweiß und Rosé zeigen sich im Prozess des Aufblätterns.

Indigo im Grundton der Unendlichkeit

Mit der äußeren Dunkelheit der Jahreszeit steigen in meinen Bildern auch die Farben Blau-Violett, Schwarz und Indigo herauf. Sie kontrastieren den lichten Kern der Komposition zugunsten einer „numinosen“ Malerei. Indigo-Bilder implizieren die Zeit der kühlen Kontraste und der reduzierten Farbpalette. Sie reicht von reichlich Weiß über Grau zu Schwarz, von Hell-Blau bis Indigo-Blau.

Indigo-Bilder müssen nicht nur dunkel sein, sondern dürfen strahlend licht, transparent und leicht wie eine Schneeflocke wirken. Die Position der Indigo-Bilder besticht durch Hell-Dunkel-Werte und Weiß-Collagen, die aufgeleimt fast graphisch konturiert ausfallen. Dieser Spagat, der sich durch Linie und Fläche, Spannung und Dramatik im Malprozess bemerkbar macht, leuchtet die Möglichkeiten kristalliner Formen aus.

Das Abdunkeln und Überlagern von Farbschichten ist wie das Hinabsteigen zu den tiefen Gründen, das Aufhellen wie das an die Oberflächebringen des dort Erlebten.

Der experimentelle abstrakte Farbraum

Die ersten drei gezeigten Bilder sind eine Hommage an 100 Jahre Bauhaus. Der experimentelle Zugang zu den Grundfarben Gelb, Rot und Blau bleibt eine künstlerische Herausforderung. Zwischen streng geometrischer Form und Formlosigkeit soll das Spielerische vermitteln und den geistigen Klang erfüllen, aus dem sich größere Akkorde zur Komposition entwickeln. Von den drei darauf folgenden Exponate ist eines im Ausdruck sinnlicher und die beiden anderen übersinnlicher Natur. Im Umgang mit Stille und Meditation im Atelier entstanden „Grüne Reise“, „Am Saum der Stille“. „Engelwirken“.

Das Loborieren an Grenzen, dem Erfahrbaren Raum und Ordnung geben, das Numinose im Prozess sich ausdrücken lassen ist periodisch meine Intention.

Naturstücke

Es ist Natur in ihrer Abstraktion, die meine Malerei beflügelt. Ich lasse mich ein auf dynamische Wandlungsprozesse, das Stirb und Werde auf der Leinwand zelebrierend. Aus dem ersten Farbauftrag entwickle ich durch experimentelle Misch-Techniken die Idee, den eigentlichen Bildinhalt. Durch Schichtung und Überlagerung von Farbflächen entstehen Form und Gestalt. Erst im Kampf um Struktur und Bewegung öffnet sich der Bildraum zum Wesenhaften. Es ist geheimnisvoll um diesen schöpferischen Moment, der zur Sichtbarkeit drängt und wirkt.

Geheimnis in Gesichtern und Gestalten

Meine „Gesichter und Gestalten“ in Aquarell- und Mischtechnik entstehen direkt aus dem spontan-dynamischen Farbauftrag. Zu sehen sind sphinxartige Köpfe und Figuren, die von mir entdeckt, entwickelt und im experimentellen Malprozess sichtbar gemacht werden. Es sind keine persönlichen Portraits von Prominenten, Stars und Künstlern. Vielmehr zeigen die Exponate überpersönliche Züge in intensiver Farbigkeit, malerischer Textur und starken Kontrasten. Die Betrachter sind aufgefordert, genau hinzuschauen, um für sich das „Rätsel der Sphinx“ zu lösen.